rumänischer Pianist; Preisträger versch. Wettbewerbe; Gast in allen bedeutenden Musikzentren der Welt; v. a. Interpretation klassischer Klavierwerke u. a. von Mozart, Beethoven, Brahms, Schubert und Schumann
* 30. November 1945 Galati
† 17. April 2022 Lausanne (Schweiz)
Herkunft
Radu Lupu wurde 1945 als Sohn des Rechtsanwalts Meyer L. und der Sprachwissenschaftlerin Ana Gaborin in Galati in einer jüdischen Familie geboren.
Ausbildung
L. erhielt ab dem sechsten Lebensjahr Klavierunterricht. Als 14-Jähriger bekam er ein Stipendium für das Bukarester Konservatorium. Dort war er Schüler von Florica Muzicescu, der früheren Lehrerin des berühmten rumänischen Pianisten Dinu Lipatti (1917-1950), und von Cella Delavrancea. Von 1962 bis 1969 besuchte er als Stipendiat das Moskauer Konservatorium und wurde von Heinrich Neuhaus (1888-1964), dem berühmten russischen Klavierlehrer, später von dessen Sohn Stanislaw, ausgebildet. Dort hatte er einmal mit "originellen Interpretationsideen" Beethovens drittes Klavierkonzert vorgetragen und war deshalb von Neuhaus vor der Klasse für seinen "schlechten Geschmack" streng gemaßregelt worden, berichtete seine Mitschülerin Tatjana Geringas 2021 im deutschlandfunk (FAZ, 20.4.2022). Danach war L. längere Zeit dem Unterricht ferngeblieben. Während seiner Moskauer Ausbildung kehrte er zudem immer wieder nach Rumänien zurück, um in Braşov (Kronstadt) die höhere Schule abschließen zu können.